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Stabwechsel bei der Groitzscher Wehr

Wahlen: Norbert Keil löst Hans-Joachim Siebert an der Spitze ab

Von Gislinde Redepenning
Groitzsch. Vertreter der Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Groitzsch trafen sich am Freitag im Kulturhaus Großstolpen zur ihrer im fünfjährigen Turnus stattfindenden Gesamthauptversammlung. Wichtigster Tagesordnungspunkt waren die Wahlen eines neuen Stadtwehrleiters und seines Stellvertreters. Norbert Keil führt nunmehr die Groitzscher Kameraden an.
Beim Auszählen der Anwesenheitsliste dürfte Haupt- und Ordnungsverwaltungsleiterin Silke Große und dem Wahlausschuss ein Stein vom Herzen gefallen sein. Mit 83 von 165 wahlberechtigten Kameraden war die erforderliche Mindestzahl denkbar knapp erreicht. Der scheidende Stadtwehrleiter Hans-Joachim Siebert, seit 1972 in leitenden Funktionen und seit 2004 im Amt, zeigte sich enttäuscht über die geringe Zahl erschienener Floriansjünger: "Das ist eine negative Überraschung."
Er fühle sich noch fit wie ein Turnschuh, aber wie ein alter. Deshalb trete er nicht mehr an, um Platz für Jüngere mit neuen Ideen zu machen, so Siebert. Der geheimen Abstimmung stellten sich Norbert Keil, der mit absoluter Mehrheit zum Nachfolger von Siebert gewählt wurde, und Mike Köhler als Stellvertreter. Beiden liegt die Gesamtwehr am Herzen, beide wollen sich mit ganzer Kraft den neuen Aufgaben widmen. Die seien umfangreich, hatte Siebert betont.
Mit beeindruckenden Zahlen belegte er in seinem Rechenschaftsbericht die Bedeutung der Feuerwehren in Groitzsch, Berndorf, Gatzen, Großstolpen, Hohendorf, Michelwitz und Pödelwitz. Seit September 2009 sind 326 Einsätze dokumentiert, bei denen 5990 ehrenamtliche Stunden geleistet wurden. Bei Ausbildungs- und Sonderdiensten, Einsatzübungen, Kreisausbildung und Lehrgängen an der Landesfeuerwehrschule kamen in den letzten fünf Jahren 22 057 Stunden zusammen. "Das ist eine gigantische Leistung, der sehr hohe Ausbildungsstand macht uns stolz", resümierte Siebert.
Für seine Leistungen wurde er vom Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes, David Zühlke, mit dem Steckkreuz in Gold, der höchsten Auszeichnung des Landkreises, geehrt. Harald Willamowski bekam das Ehrenkreuz für 40 Jahre treue Dienste, Werner Fehre und Günther Döhlert das für 50 Jahre.
Zu den ersten Gratulanten des neuen Führungsduos gehörte Groitzschs Bürgermeister Maik Kunze (CDU). Allein der vergangene Mittwoch mit drei Einsätzen habe gezeigt, wie beeindruckend die Wehr ihre Aufgaben stemmt. "Das ist nicht selbstverständlich", betonte Kunze mit Blick auf den Landkreis. "Traurig, dass der nach wie vor erfolglos auf der Suche nach einem neuen Kreisbrandmeister ist."

 

 

 Quelle: Leipziger Volkszeitung